Förderphase 2020 bis 2024

 

In der Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention (AFS) des DJI in Halle findet seit ihrem Start im Jahr 2000 eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Phänomenen des Rechtsextremismus und Islamismus im Jugendalter und der pädagogischen Bearbeitung dieser Phänomene statt. Aktuell erforscht die AFS Prozesse der politischen Sozialisation, Hinwendungs- sowie Radikalisierungsverläufe junger Menschen sowie Maßnahmen und Ansätze der (sozial-)pädagogischen Präventions- und Förderpraxis.

Im Mittelpunkt der Forschung der AFS steht die Frage, wie in modernen Gesellschaften die politische Sozialisation von Jugendlichen verläuft, was ihre lebenswelt- und lebenslagenbezogenen Ausprägungen und Kontexte sind und welchen Einfluss diese auf die Jugendlichen ausüben. Ein Hauptinteresse richtet sich dabei auf politische Sozialisationsprozesse und mögliche Berührungspunkte zu demokratiefeindlichen und gewaltorientierten Ideologien und Akteuren.

Gefragt wird diesbezüglich, durch welche Faktoren – wie etwa dem Kontakt zu Peergroups, krisenhaften biographischen Verläufen oder gesellschaftlichen Entwicklungen – diese befördert oder vermieden werden und welche Rolle beispielsweise Akteure der außerschulischen politischen Bildung und Demokratieförderung einnehmen.

Mittels eigener empirischer Forschung generiert die AFS Wissen zu jugendspezifischen Dimensionen in den von ihr untersuchten Phänomenen sowie zu Umgangs- und Handlungsweisen pädagogischer Fachpraxis in den Themenfeldern Demokratieförderung und Extremismusprävention. Zudem bereitet die AFS (nationales und internationales) fachliches Wissen zu den pädagogischen Handlungsfeldern Demokratieförderung und Extremismusprävention sowie zur politischen Sozialisation junger Menschen für Wissenschaft, Fachpraxis und Politik auf.

Die Förderperiode (2020–2024) umfasst folgende Bereiche:

Institutionenbezogene Forschung

Sozialraumbezogene Forschung

Subjektbezogene Forschung

Die zentralen Ergebnisse der AFS können als gedruckte Berichte bezogen werden und stehen kostenlos zur Verfügung. Die Schriftenreihe der AFS finden Sie hier und einen Überblick über alle weiteren Publikationen der Projektmitarbeiter:innen unter Publikationen.

Weitere Ergebnisse der AFS, wie Arbeitspapiere, Vortrags- und Medientätigkeiten der Projektmitarbeiter:innen sowie von der AFS beauftragte Expertisen und vom Projekt durchgeführte Fachveranstaltungen finden sie in der Rubrik Wissenstransfer.

Informationen zur "AFS Rechtsextremismus und Radikalisierungsprävention (01.01.2015–31.12.2019)" finden sich hier.

Die AFS verfolgt das Ziel, aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen forschungsmethodischen Ansätzen das Feld der Demokratieförderung und Extremismusprävention sowie Prozesse politischer und weltanschaulich-religiöser Sozialisation und darauf bezogene pädagogische Angebote zu beschreiben und zu analysieren. Damit verbundene, parallel durchgeführte Einzelprojekte liefern dazu ein differenziertes Bild über den jeweiligen Forschungsgegenstand.

Im Mittelpunkt der Forschung der AFS steht die Frage, wie in modernen Gesellschaften die politische sowie religiös-weltanschauliche Sozialisation von Jugendlichen verläuft, was ihre lebenswelt- und lebenslagenbezogenen Ausprägungen und Kontexte sind, welchen Einfluss diese auf die Jugendlichen ausüben und wie pädagogische Praxis diese Prozesse begleitet und unterstützt. Ein Hauptinteresse richtet sich dabei auf mögliche Berührungspunkte zu demokratiefeindlichen und gewaltorientierten Ideologien und Akteuren. Gefragt wird diesbezüglich, durch welche Faktoren – wie etwa den Kontakt zu Peergroups, krisenhafte biographische Verläufe oder gesellschaftliche Entwicklungen – diese Sozialisationsprozesse befördert oder gehemmt werden und welche Rolle beispielsweise Akteure der außerschulischen politischen Bildung, Demokratieförderung und Extremismusprävention dabei einnehmen.

Im Bereich der Analyse einer auf diese Themen bezogenen pädagogischen Praxis verfolgt die AFS Entwicklungen in Handlungsfeldern außerschulischer Bildung sowie Sozialer Arbeit und deren pädagogischer Handlungspraxen. Unter anderem forscht die AFS aktuell zu Formen der Bearbeitung lokaler Konflikte in der Einwanderungsgesellschaft. Die AFS beschäftigt sich darüber hinaus mit ausgewählten Aspekten des gesellschaftlichen und insbesondere politischen Engagements junger Menschen sowie mit deren politischen Alltagspraxen und Einstellungen.

Untersucht werden in den empirischen Erhebungen der AFS zwei Gruppen von Adressatinnen und Adressaten: Zum einen junge Menschen, die über ihre subjektiven und lebensweltspezifischen Aneignungsweisen von Demokratie, Politik und Religion berichten. Zum anderen werden pädagogische Fachkräfte und andere Akteurinnen und Akteure befragt, die jungen Menschen Angebote der politischen Bildung, der sozialen Hilfe, Beratung und Freizeitgestaltung unterbreiten. Von besonderem Interesse sind dabei Fragen der Demokratieförderung sowie der Radikalisierungsprävention. Dabei kommen verschiedenste Erhebungs- und Auswertungsmethoden der quantitativen und qualitativen Sozialforschung zur Anwendung, die gegenstandsbezogen miteinander kombiniert werden.

Mit rekonstruktiven und inhaltsanalytischen Forschungsansätzen werden offene, erzählgenerierende, zumeist leitfadengestützte (Einzel-)Interviews, Gruppendiskussionen, Beobachtungen und Social-Media-Analysen u.a. mittels Dokumentarischer Methode, Grounded Theory oder narrationsanalytischen Verfahren erhoben und ausgewertet. Gegenstand sind hier Handlungspraxen sowie individuelle und kollektive Orientierungen von jungen Menschen und Fachkräften, u.a. in den Bereichen Politik, Weltanschauung und Demokratie.

In eigenen standardisierten Befragungen und durch Sekundäranalysen wertet die AFS das z.B. in (Online)Fragebögen erhobene bzw. genutzte Datenmaterial mit verschiedenen deskriptiven und inferenzstatistischen Methoden aus. Gegenstand dieser Analysen sind die Beschreibung politischer und weltanschaulich-religiöser Einstellungen, Wertungen oder Aktivitäten junger Menschen und die Identifikation relevanter Einflussfaktoren auf diese Sozialisationsprozesse mithilfe multivariater schließender Analyseverfahren.

Köttig, Michaela (2004): Lebensgeschichten rechtsextrem orientierter Mädchen und junger Frauen: Biografische Verläufe im Kontext der Familien- und Gruppendynamik (Forschung psychosozial). Gießen.

Schmid, Alex P. (2013): Radicalisation, de-radicalisation, counter-radicalisation. A conceptual discussion and literature review. ICCT Research Paper. The Hague.

Rieker, Peter (Hrsg.) (2014): Hilfe zum Ausstieg? Ansätze und Erfahrungen professioneller Angebote zum Ausstieg aus rechtsextremen Szenen. Weinheim/Basel.

Khosrokhavar, F. (2016): Radikalisierung. Leipzig.

Ceylan, Rauf/Kiefer, Michael (2018): Radikalisierungsprävention in der Praxis. Antworten der Zivilgesellschaft auf den gewaltbereiten Neosalafismus. Wiesbaden.

Krüger, Heinz-Hermann, Grunert, Cathleen & Ludwig, Katja (Hrsg.) (2022). Handbuch Kindheits- und Jugendforschung. (3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage). Wiesbaden: Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24777-5.

Nohl, Arnd-Michael (2022): Politische Sozialisation, Protest und Populismus. Erkundungen am Rande der repräsentativen Demokratie. Weinheim: Beltz Juventa.


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News

am 08.11.2023 Präventionstag Sachsen-Anhalt in Magdeburg

Am 08.11.2023 nahmen einige Vertreter:innen der AFS am Präventionstag Sachsen-Anhalt in Magdeburg teil und kamen dort mit vielen Akteurinnen und Akteuren aus der Fachrpaxis ins Gespräch. Außerdem wurden am eigenen Stand der Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention alle unseren aktuellen Schwerpunktberichte, Expertisen und Sammelbände vorgestellt und ausgegeben. Die zentralen Ergebnisse der AFS können als Berichte bezogen werden und stehen kostenfrei zur Verfügung. Die Schriftenreihe der AFS finden Sie hier und einen Überblick über alle weiteren Publikationen der Projektmitarbeiter:innen unter Publikationen.

Nächstes Jahr kommen wir gerne wieder nach Magdeburg!

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am 04.09.23 erschienen! "Jugend und islamistischer Extremismus. Pädagogik im Spannungsfeld von Radikalisierung und Distanzierung."

Aktuell:

Langner, Joachim/Zschach, Maren/Schott, Marco/Weigelt, Ina (am 4.9.2023 erschienen): Jugend und islamistischer Extremismus. Pädagogik im Spannungsfeld von Radikalisierung und Distanzierung. Barbara Budrich Verlag. Weitere Informationen hier.

3. Schwerpunktbericht: "Auseinandersetzung mit antimuslimischem Rassismus unter (potenziell) betroffenen Jugendlichen"

Annika Jungmann & Joachim Langner

Der Bericht thematisiert antimuslimischen Rassismus als fortlaufendes Problem im Alltag muslimischer oder als muslimisch gelesener junger Menschen sowie den Bedarf an Angeboten für eine pädagogische Auseinandersetzung und Aufarbeitung von Diskriminierungserfahrungen unter (potenziell) Betroffenen.

Im ersten Teil des Berichts wird die pädagogische Praxislandschaft zur Auseinandersetzung mit antimuslimischem Rassismus unter (potenziell) betroffenen Jugendlichen untersucht. Die Datengrundlage für diese von Annika Jungmann und Joachim Langner für die AFS vorgelegte Analyse stellt eine systematische Recherche von Jan Düsterhöft und Prof. Riem Spielhaus (Georg-Eckert-Institut für Schulbuchforschung), die den zweiten Teil dieses Berichts bildet.

Basierend auf der Recherche zeigt die Analyse mit Blick auf die Strukturdaten und die pädagogische Ausrichtung der Akteur:innen und Angebote einerseits eine strukturelle Konsolidierung des relativ jungen Angebotsspektrums. Andererseits verweist sie auf Entwicklungspotentiale und Bedarfe insbesondere bei der unmittelbaren Unterstützung junger Betroffener. Es wird weiterhin deutlich, dass es kaum Angebote gibt, die sich speziell auf die konkreten Bedarfe der jungen Menschen fokussieren, die von antimuslimischem Rassismus betroffen sind. Diese wenigen Angebote werden i.d.R. eigenfinanziert von „Selbstorganisationen*“ mit islamischem und/oder (post-)migrantischem Profil. Das kann auf einen Bedarf einer Förderung für eben solche Angebote hindeuten. Die Analyse der Rechercheergebnisse verweist außerdem auf demokratiefördernde Zieldimensionen der Angebote, die eng mit deren pädagogischer Arbeit verbunden sind. In der pädagogischen Auseinandersetzung mit antimuslimischem Rassismus unter (potenziell) betroffenen Jugendlichen finden sich somit Anknüpfungspunkte für die Praxis pädagogischer Demokratieförderung.

neue Expertise erschienen: "Politische Sozialisation im Jugendalter"

Oberle, Monika/Hahn-Laudenberg, Katrin/Ditges, Pascal/Stamer, Märthe-Maria/Weigelt, Ina/Sauermann, Pia (2023):
Politische Sozialisation im Jugendalter. Ein Systematic Review des internationalen Forschungsstands auf Basis empirischer Studien in englisch-sprachigen Zeitschriften. Mit einem Vorwort von Pia Sauermann und Ina Weigelt.
München

>Download

 

Erfolgreicher Digitaler Fachtag am 14.07.2023: "Partizipation junger Menschen im Kontext politischer Sozialisation"

14. Juli 2023
Digitaler Fachtag
Partizipation junger Menschen im Kontext politischer Sozialisation
Partizipation ist zentral für die biografische Selbstbestimmung Jugendlicher und junger Erwachsener. Sie prägt zentrale Aspekte jugendlichen Aufwachsens, die zugleich einen zentralen Einfluss auf die politische Sozialisation haben. Aus diesem Grund steht das Thema „Partizipation junger Menschen im Kontext politischer Sozialisation“ im Zentrum des Online-Fachtags der Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention (AFS) am Deutschen Jugendinstitut (DJI). Vorgestellt werden aktuelle Forschungsergebnisse der AFS. Sie beschäftigen sich mit politischer Sozialisation, politischem Engagement, lokaler Beteiligung und gesellschaftlicher Teilhabe und beziehen dabei insbesondere die Perspektiven von Jugendvereins- und Sozialarbeit sowie die Positionen junger Menschen selbst ein.

 

1. Schwerpunktbericht: "Konzepte pädagogischer Demokratieförderung in Förder-programmen der Bundesländer"

Joachim Langner

„Demokratieförderung“ bezeichnet ein sich entwickelndes und neu konturierendes Handlungsfeld pädagogischer Arbeit. Der Begriff ist allerdings Gegenstand offener Klärungsprozesse, die mit definitorischen Schwierigkeiten und normativen sowie politischen Fallstricken verbunden sind. Der Bericht „Konzepte pädagogischer Demokratieförderung in Förderprogrammen der Bundesländer“ wirft einen empirischen Blick auf die Begriffsverwendung in Konzeptdokumenten entsprechender Landesprogramme und arbeitet heraus, welches konzeptionelle Verständnis von Demokratieförderung den Programmen zugrunde liegt. Im Ergebnis zeigen sich unterschiedliche Typen unterschiedlicher Ziel- und Umsetzungslogiken der Demokratieförderung, die zusammengenommen regional unterschiedliche Perspektiven der „Demokratieförderung“ in Deutschland sichtbar machen. Die Unschärfen des Begriffs reproduzieren sich dabei auch in den Landesprogrammen.

Es ist der erste Forschungsbericht der neuen Publikationsreihe „Zur pädagogischen Praxis der Demokratieförderung und Extremismusprävention“: dar, die von der „Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention“ herausgegeben wird.
In ihr finden sich Texte, die Überblicke, Einordnungen, weiterführenden Analysen und Vergleiche zur Praxis in den beiden Handlungsfeldern vermitteln sollen.

2. Schwerpunktbericht: "Digitale Extremismusprävention international – Anregungspotenziale für die deutsche Praxis?"

Sally Hohnstein & Maren Zschach (Hrsg.)

Der Bericht hat die internationale Praxis digitaler Extremismusprävention zum Gegenstand. Ziel ist es, einen Überblick über die internationale Praxislandschaft digitaler Extremismusprävention zu geben und sie anschließend daraufhin zu befragen, ob sie Anregungspotenziale für die deutsche Praxis bieten kann. Hintergrund ist die immer stärkere Relevanz von Online-Radikalisierung. Extremismusprävention bewegt sich daher verstärkt auch in digitalen Medien und bezieht diese in ihr Handeln ein. Dies umfasst ein breites Spektrum von Aktivitäten wie etwa die Produktion sogenannter Counter-Narratives, Maßnahmen zur Zielgruppenerreichung wie digitaler Streetwork oder die digitale Vernetzung und Weiterbildung von Fachkräften der Präventionsarbeit. Der von Sally Hohnstein verfasste erste Teil des Berichts strukturiert diese Ansätze und Entwicklungen, ordnet diese ein, und formuliert schließlich Schlussfolgerungen und Empfehlungen. Die Datengrundlage bildet eine Recherche von Maral Jekta und Dr. Götz Nordbruch zu internationalen Angeboten digitalmedienbasierte Extremismusprävention. Diese Recherche bildet den zweiten Teil des Berichts und bietet einen Überblick über einzelne Angebote.

erfolgreiche AFS-Fachtagung zum Thema: Politische Sozialisation und Sozialraum

Jugendliche, Jugendarbeit und Demokratieförderung im ländlichen Raum aus Perspektive von Wissenschaft und Praxis

Am 17. November 2022 veranstaltete die Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention (AFS) des Deutschen Jugendinstituts Halle (DJI) eine Fachtagung zum Thema „Politische Sozialisation und Sozialraum – Jugendliche, Jugendarbeit und Demokratieförderung im ländlichen Raum aus Perspektive von Wissenschaft und Praxis“. Der Fokus lag dabei auf sozialräumlichen Zugängen, insbesondere mit Blick auf ländliche Regionen. Dazu wurden aktuelle empirische Forschungen vorgestellt und diskutiert. Auch pädagogische Fachkräfte im Themenfeld kamen zu Wort und teilten ihre Erfahrungen in der Demokratieförderung in ländlichen Regionen mit der interessierten Fachöffentlichkeit. Die Tagung gab einem breiten Publikum aus Wissenschaft und Praxis – z.B. aus den Bereichen Bildung und Erziehung, Soziales, Verwaltung, Sicherheit und Politik – die Möglichkeit, zu den Themen der Tagung ins Gespräch zu kommen.

Die Tagung fand am 17. November 2022 als Präsenzveranstaltung in Halle (Saale) oder/und online statt.

Veranstaltungsort war der Große Saal in der Bartholomäusstiftung in Halle/Saale.

Im Namen des Veranstalterteams der Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention

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Eine ausführliche inhaltliche Beschreibung sowie das aktualisierte Tagungsprogramm  finden sich hier

Hier finden Sie die Beiträge auf unserer Tagung von:

Dr. Jasmin Lüdemann, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Prof. Dr. Sonja Preissing, Internationale Hochschule, Köln

Prof. Dr. Wiebke Riekmann und Prof. Dr. Elisabeth Richter, Medical School Hamburg

Johanna Häring und Marco Schott, DJI

 

 

„Lokale Konflikte in der Migrationsgesellschaft“ – 15. Band der AFS-Schriftenreihe erschienen

Die Auseinandersetzung mit Migration und Zugehörigkeit gilt als ein zentrales Konfliktfeld unserer Gesellschaft. Insbesondere im Kontext der Fluchtzuwanderung der zurückliegenden Jahre wurden verstärkte Polarisierungstendenzen und Konflikte entlang zuwanderungsbezogener Positionierungen problematisiert. Auf lokaler Ebene schlug sich diese Konflikthaftigkeit in sozialräumlichen Konflikten nieder, die bisweilen eskalierten und in gewalttätige Übergriffe auf Migrantinnen und Migranten sowie deren Einrichtungen und Unterstützer:innen mündeten. Dabei gelang es nicht selten rechtsextremen Akteuren diese Konfliktgeschehnisse zu instrumentalisieren und lokale Bevölkerungsgruppen für fremdenfeindliche und rassistische Aktionen zu mobilisieren. Der Sammelband „Lokale Konflikte in der Migrationsgesellschaft – Konflikterscheinungen und Konfliktbearbeitung“ in Herausgeberschaft von Sally Hohnstein, Joachim Langner und Maren Zschach greift diese Entwicklungen auf und versammelt aktuelle wissenschaftliche sowie fachpraktische Perspektiven auf lokale Konflikte in der Migrationsgesellschaft. Er fragt nach den Erscheinungsformen konflikthafter Ereignisse vor Ort sowie nach Möglichkeiten, Konflikte aufzufangen und in geregelte Bearbeitungen zu überführen. Er verbindet Analysen spezifischer lokaler Konfliktkonstellationen mit kritischen Reflexionen fachlichen Handelns in der professionellen Bearbeitung von Konflikten. Damit leistet der Band einerseits einen wichtigen Beitrag zur Forschungsdiskussion im Themenfeld. Andererseits bietet er Handlungsorientierungen für Fachkräfte vor Ort, die in ihrer alltäglichen Arbeit mit lokalen Konfliktlagen in der Migrationsgesellschaft konfrontiert sind.

Hier können Sie den neuen Sammelband downloaden oder als Exemplar bestellen.

Fachtagung zur Veröffentlichung des Sammelbandes „Lokale Konflikte in der Migrationsgesellschaft – Erscheinungsformen und Möglichkeiten professioneller Bearbeitung“ am 19. Mai 2022 in Halle (Saale)

Die Tagung widmete sich dem aktuellen und gesellschaftlich relevanten Thema lokaler Konflikte in der (Post-)Migrationsgesellschaft sowie der professionellen Bearbeitung solcher Konflikte. Dazu wurden aktuelle empirische Forschungen zu lokalen Konfliktfigurationen und professionellen Konfliktbearbeitungen vorgestellt und diskutiert. Auch Fachkräfte aus dem Themenfeld kamen zu Wort und teilten ihre Erfahrungen in der Konfliktbearbeitung. An der Tagung nahmen auch Vertreter:innen aus Wissenschaft und Praxis teil – z.B. aus den Bereichen Bildung und Erziehung, Soziales, Verwaltung, Sicherheit und Politik, um zum Thema der professionellen Bearbeitung lokaler Konflikte in der (Post-)Migrationsgesellschaft ins Gespräch zu kommen.

Die Tagung fand am 19. Mai 2022 in Halle (Saale) statt.

Eine ausführliche inhaltliche Beschreibung sowie das aktualisierte Tagungsprogramm  finden sich hier.

Den zum Thema veröffentlichten gleichnamigen Band können Sie hier downloaden.

 


Fachtagung „Hinwendungen junger Menschen zu islamistischem Extremismus und pädagogische Distanzierungsangebote“ am 11.02.2022

Forschungsergebnisse zu Prozessen der Affinisierung und Distanzierung junger Menschen zu islamistischem Extremismus wurden auf der Fachtagung vorgestellt und diskutiert. Dazu konnten empirische Beiträge aus aktuellen wissenschaftlichen Studien gewonnen werden. Diese geben Einblick, wie junge Menschen sich islamistischem Extremismus zuwenden und wie pädagogische Angebote sie unterstützen, sich davon wieder zu lösen. Mit ausgesuchten Forschungsergebnissen wurden sowohl Perspektiven aus der Wissenschaft auf diese Themen verdeutlicht, als auch deren Anschlussfähigkeit an die pädagogische Praxis diskutiert.

Hier finden  Sie die Videobeiträge der Referierenden.


Vortrag auf dem 28. Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft „Wir haben die Wahl! Politik in Zeiten von Unsicherheit und Autokratisierung”, 14. bis 16.09.2021

Innerhalb des Panels 189 unter der Leitung von Prof. Rico Behrens und Dr. Luisa Girnus „Verantwortung und keine Wahl? – Zum Verhältnis politischer Erwartungen an junge Menschen und deren (reale) Artikulationschancen“ sind Mitarbeiterinnen der AFS mit einem Vortrag beteiligt. Das Panel widmet sich dem Problem der Unterrepräsentation junger Menschen in politischen Diskursen, die durch deren besonders starke Betroffenheit von den Folgen aktueller politischer Entwicklungen konterkariert wird. Konkret stellt sich dabei die Frage, wie politische Interessen junger Menschen besser repräsentiert werden können. Maren Zschach, Ina Weigelt und Pia Sauermann referieren in diesem Zusammenhang zum Thema: „Das Interesse von Jugendlichen an politischen Themen. Erste Ergebnisse einer Studie zu politischen Sozialisationsprozessen anhand der Befragung von 12- bis 13-Jährigen“.

Informationen zur Tagung und zum Programm finden Sie unter: https://www.dvpw.de/kongress.

Ausrichtung einer Ad-Hoc-Gruppe auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, 23. bis 25.08.2021

Auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie zum Thema „Post-Corona-Gesellschaft? Pandemie, Krise und ihre Folgen“, der vom 23. bis 25.08.2021 an der Wirtschaftsuniversität Wien stattfinden soll, veranstalten Marco Schott, Maren Zschach und Johanna Häring eine Ad-Hoc-Gruppe zum Thema „Jugendliche Lebenswelten in Zeiten von Corona: Herausforderungen, Auswirkungen auf Engagement, Freizeitgestaltung und Peeraktivitäten“. Gemeinsam mit Fabian Fritz (HAW Hamburg), Rosa Bracker (HAW Hamburg), David Pape (Sozialpädagoge aus Hamburg) und Hannah Skaletzka (Universität Chemnitz) widmen Sie sich Herausforderungen, Auswirkungen, aber auch Lösungsstrategien junger Menschen in Zeiten der Pandemie. Die Vorträge blicken dabei aus einer jugendsoziologischen Perspektive auf unterschiedliche außerschulische jugendliche Lebensräume, wie demokratie-bildende und religiöse Jugendarbeit, politisches und gesellschaftliches Engagement sowie sportliche und caritative Freizeitaktivitäten.

Vortrag auf der 21. Internationalen Migrationskonferenz zum Thema „Border Thinking“ vom 17. bis 18.06.2021

Die diesjährige 21. Internationale Migrationskonferenz, die pandemiebedingt online stattfinden wird, beschäftigt sich mit dem Thema „Border Thinking“. Im Fokus stehen „Formen von Grenze und Grenzziehung“ im Kontext von Migration, die dahinterliegenden sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhänge sowie deren Wirkungen.  Darüber hinaus werden aktuelle Herausforderungen im Kontext von Migration diskutiert. Sally Hohnstein ist am 17. Juni mit einem Vortrag zum Thema „Grenzverhandlungen in der (sozial-)pädagogischen Bearbeitung lokaler Konflikte in der Einwanderungsgesellschaft – Zwischen Grenzauflösung, -verschiebung und -verstärkung“ vertreten.

Informationen zur Tagung und zum Programm finden Sie unter: https://www.migrationskonferenz.ch.

Vortrag auf der 21. Jahrestagung der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung: „Politische Bildung in der superdiversen Gesellschaft“ an der Georg-August-Universität Göttingen (online) vom 10. bis 12.06.2021

Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung zum Thema „Politische Bildung in der superdiversen Gesellschaft“ beteiligen sich Johanna Häring und Marco Schott mit einem Vortrag, der sich mit der Frage nach „Superdiversität und Jugend im ländlichen Raum – Implikationen für die politische Bildung“ auseinandersetzt. Zentral ist dabei, in welcher Form junge Menschen mit der wachsenden Komplexität des Zusammenlebens in modernen Gesellschaften umgehen und welche Rolle spezifische sozialräumliche Kontexte dabei spielen. In diesem Zusammenhang stehen Fragen nach der Politisierung von Jugendlichen in eher strukturschwachen, ländlichen Regionen und der Einfluss von freizeit- und peerbezogenen Instanzen in ihrem unmittelbaren Umfeld im Vordergrund.

Informationen zur Tagung und zum Programm finden Sie unter: http://gpje21.uni-goettingen.de/.

Mit-Ausrichtung einer Arbeitsgruppe auf der Jahrestagung der Kommission Sozialpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft am 18.03.2021

Innerhalb der Jahrestagung der Kommission Sozialpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft zum Thema: „Sozialpädagogische Professionalisierung in der Krise?“, die am 18. und 19.03.2021 an der Universität Erfurt (online) stattfindet, richten wir gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Programmevaluation von „Demokratie leben!“ eine Arbeitsgruppe aus. Unter dem Titel: „Normalität im Ausnahmezustand – Professionalität und Professionalisierung im (sozial)pädagogischen Handlungsfeld der Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung“ gehen wir in zwei Vorträgen dieser Frage nach. Joachim Langner hält einen Vortrag zum Thema „Islamische Pädagogik im Krisenmodus? Religionsbezogene Radikalisierungsprävention islamischer und migrantischer Organisationen“, Maren Zschach thematisiert gemeinsam mit Diana Zierold und Aline Rehse „Kompensationsbestrebungen in der (sozial-)pädagogischen Fachpraxis. Implikationen für Fachlichkeit und Interdisziplinarität als Chance“.

Vortrag auf der Jahrestagung des Arbeitskreises Qualitative Methoden der Geographie und der raumsensiblen Sozial- und Kulturraumforschung am 08.03.2021

Auf der 5. Jahrestagung des Arbeitskreises Qualitative Methoden der Geographie und der raumsensiblen Sozial- und Kulturraumforschung des Verbandes für Geographie an deutschsprachigen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, der am 08. und 09. März 2021 online stattfindet, werden Dr. Maren Zschach und Marco Schott einen Vortrag zum Thema „Der Einfluss der Corona-Pandemie auf die Jugendarbeit im ländlichen Raum. Eine beispielhafte Darstellung empirischer Forschungsergebnisse und deren Typisierung“ halten. Im Vortrag werden an Hand eines konkreten empirischen Forschungsprojekts zur sozialraumbezogenen Untersuchung politischer Sozialisationsprozesse von Jugendlichen in zwei kleinen Mittelstädten in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt diskutiert, welchen Ertrag eine Verknüpfung von Quellenmaterial aus Befragungen mit einer systematisierenden Typologie für eine nachvollziehbare Präsentation hat.

Vortrag auf dem DGVT-Kongress am 05.03.2021

Auf dem diesjährigen DGVT-Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie, der vom 03. bis 06.03.2021 als Onlinekongress stattfinden wird, werden Sally Hohnstein und Carmen Figlestahler einen Vortrag beim Symposium „Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit - (psychotherapeutische) Einflussmöglichkeiten“ halten. Im Vortrag „Zum Verhältnis von therapeutischer Praxis und Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit - Schnittstellen und Verweisstrukturen“ wird zunächst das Handlungsfeld der Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit im Bereich Rechtsextremismus vorgestellt. Anschließend werden Bezugspunkte für wechselseitige Verweis- und Kooperationsstrukturen zwischen beiden Handlungsfeldern aufgezeigt und die damit verbundenen Handlungsprobleme diskutiert.

Extremismus als Herausforderung für Jugend, Pädagogik und Forschung: Reflexionen und Ausblicke

Am 25. November 2020 beging die Arbeits- und Forschungsstelle ihr 20-Jähriges Bestehen mit einem multimedialen Online-Event. An diesem Tag veranstaltete die AFS von 13:15 bis 16:00 Uhr im Livestream eine Autorenlesung und eine Podiumsdiskussion zum Thema: „Die Zukunft des politischen Extremismus im Jugendalter. Entwicklungen und Herausforderungen“. In weiteren Video-Beitragen sprachen Expertinnen und Experten über historische und aktuelle Entwicklungen der AFS sowie über die Forschungsbereiche Demokratieförderung und Extremismusprävention. Den Zugriff auf die Event-Homepage sowie ausführliche Informationen zum Online-Event sind hier veröffentlicht.

Die AFS ist beim digitalen 25. Deutschen Präventionstag dabei

Am 28. und 29. September streamt der Deutsche Präventionstag (DPT) seinen Jubiläumskongress online und live aus dem Fernsehstudio des Medienprojektzentrums Offener Kanal Kassel (MOK Kassel). Die AFS ist mit dabei. Sally Hohnstein beteiligt sich am diesjährigen Kongress mit einem Poster zur Studie „Bearbeitung lokaler Konflikte um Migration und Religion“ im Infopool.
Alle Highlights zum Programm sind auf der Website des DPTs einzusehen.

AFS-Band 14 zu „Religion in der pädagogischen Auseinandersetzung mit islamistischen Extremismus“ erschienen

Unter dem Titel „Religion in der pädagogischen Auseinandersetzung mit islamistischem Extremismus“ erschien im Mai der 14. Band in der Schriftenreihe der AFS. In neun Beiträgen diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Rolle von Religion in Hinwendungs- und Radikalisierungsprozessen sowie den Umgang mit Religion in der Radikalisierungsprävention und der Distanzierungsarbeit vom islamistischen Extremismus. Dazu werden aktuelle Forschungsergebnisse aus der AFS und der Programmevaluation „Demokratie Leben!“ am DJI, sowie aus anderen Forschungseinrichtungen präsentiert und für Leserinnen und Leser aus Wissenschaft, pädagogischer Fachpraxis und Politik aufbereitet. Das Buch kann hier bestellt oder als PDF hier  heruntergeladen werden.

Mitarbeitende der AFS mit einer Ad-hoc Gruppe auf dem 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vertreten

Auf dem 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der vom 14.-18. September 2020 in Berlin stattfindet, werden seitens der AFS Dr. Maren Zschach, Marco Schott und Ina Weigelt mit der Ad-hoc Gruppe 278: „Problematische Jugend? Radikalisierung(szuschreibungen) im Spannungsfeld von gesellschaftlicher Realität und praktischer Bearbeitung“ vertreten sein. Gemeinsam mit Diana Zierold, Dr. Frank Greuel (Programmevaluation Demokratie leben! der FG J4, DJI) und Prof. Dr. Nicolle Pfaff (Universität Duisburg-Essen) sowie Jun.-Prof. Dr. Alexander Wohnig (Universität Siegen) wird hier ein jugendsoziologischer Blick auf junge Menschen gerichtet, die sich Radikalisierung(szuschreibungen) ausgesetzt sehen bzw. sich radikalisiert haben und mit denen in Projekten der Radikalisierungsprävention (sozial)pädagogisch bzw. mit Ansätzen politischer Bildung gearbeitet wird.

AFS mit Vortrag auf der 3. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung vom 17.-19.09.2020 in Köln vertreten

Unter dem Titel „Kontexte von Flucht, Schutz und Alltag Geflüchteter“ findet vom 17.-19. September an der Universität zu Köln die 3. jährliche Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung statt. Die Konferenz dient der Vorstellung und Diskussion aktueller Forschungsergebnisse sowie zur Förderung von interdisziplinärem Austausch und Kooperationen im Feld der Flucht- und Flüchtlingsforschung. In einem Panel zum Thema „Widersprüche, Konflikte und sozialpädagogische Interventionen im Fluchtraum Stadt“ wird Sally Hohnstein Ergebnisse aus der laufenden AFS-Studie „Bearbeitung lokaler Konflikte um Migration und Religion“ vorstellen und zum Thema „Geflüchtete“ als Adressatengruppe in der professionellen Bearbeitung von lokalen Konflikten in der Migrationsgesellschaft referieren. Die Konferenz findet in digitaler Form statt. Informationen zur Veranstaltung finden sich hier.

Kontakt

+49 345 68178-62
Deutsches Jugendinstitut Außenstelle Halle
Franckeplatz 1
Haus 12/13 06110 Halle