Das Prognosezentrum im niedersächsischen Justizvollzug

Thomas Villmar
Justizvollzugsanstalt Hannover
Das Prognosezentrum (ProgZ) des Landes Niedersachsen ist eine mit landesweiter Zuständigkeit versehene Einrichtung des niedersächsischen Justizvollzuges. Ihr obliegt die forensische Begutachtung von Straftätern, die wegen Sexual- und/oder Gewaltstraftaten sowie schwerer Eigentumsdelikte verurteilt sind und in einer der niedersächsischen Justizvollzugsanstalten einsitzen. Darüber hinaus ist das ProgZ für die Erstellung von Risikoprofilen von zur Haftentlassung anstehenden Sexualstraftätern gemäß K.U.R.S (Konzeption zum Umgang mit rückfallgefährdeten Sexualstraftätern und Sexualstraftäterinnen in Niedersachsen) zuständig.

Die von den GutachterInnen des Prognosezentrums erstellen Erst-, Behandlungs- und Lockerungsgutachten entsprechen den definierten Mindestanforderungen für (Prognose-) Gutachten.

Als wesentlicher Bestandteil einer jeden forensisch-gutachterlichen Expertise ist eine fundierte legalprognostische Einschätzung anzusehen, deren Herleitung verschiedentliche Facetten der Täterpersönlichkeit und seines (Tat-)Handelns sowie situative Aspekte des Tatkontextes berücksichtigt sowie nachvollziehbar darzulegen hat; auf ihr ruht die gutachterliche Empfehlung zum weiteren (vollzuglichen) Vorgehen.

Der Vortrag beschreibt die Arbeitsweise des Prognosezentrums; die unterschiedlichen Methodiken der Legalprognose sowie deren Möglichkeiten und Begrenzungen sollen skizziert und diskutiert werden.