„Tell vor Gericht“: Erkenntnisse zur Theaterarbeit

Maria Kamenowski
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Annina Sonnenwald
Regisseurin und Autorin

Ein Ziel der Arbeit des Straf- und Maßnahmenvollzuges ist es, den Inhaftierten Angebote im Arbeits- und Freizeitbereich zu ermöglichen, die ihre sozialen Kompetenzen fördern. Angebote hierzu liegen in den Justizvollzugsanstalten in vielfältiger Form vor. Welche Möglichkeiten sich durch alternative und auch kreative Angebote wie der Theaterarbeit mit Inhaftierten bieten, sind dabei weitestgehend ungeprüft.
In der Schweiz haben nur wenige Justizvollzugsanstalten vereinzelt Theaterprojekte durchgeführt, unter anderem inszeniert Annina Sonnenwald seit 2013 Theaterstücke in einer Schweizer Justizvollzugsanstalt. Um mehr darüber zu erfahren, welchen Stellenwert das Theaterspielen im Strafvollzug für die Beteiligten hat und ob dieses Angebot Potentiale für die präventive Arbeit bietet, führte das Institut für Delinquenz und Kriminalprävention der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Rahmen des Theaterprojektes >>Tell vor Gericht<< eine qualitative Begleituntersuchung durch.
Im Vortrag werden zentrale Ergebnisse dieser Begleituntersuchung vorgestellt und durch die praktischen Erfahrungen in der Theaterarbeit ergänzt. Der Fokus wird auf der Besonderheit des Theaters aus der Perspektive der Regisseurin wie auch der Inhaftierten liegen und es wird aufzeigt, dass die Theaterpädagogik im Justizvollzug einen präventiven Beitrag leisten kann.

verwandte Schlüsselbegriffe

Prävention Justizvollzug