Polizei macht Schule – Wirksamkeit gewaltpräventiver Maßnahmen

Prof. Dr. Janine Neuhaus
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

Provokationen und Bedrohungen stellen soziale Situationen dar, mit denen Jugendliche oft überfordert sind: Von Ärger getriebene, impulsive Reaktionen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation von Gewalt. Eine Vermittlung von Fähigkeiten, die einen kompetenten Umgang mit Konflikten gewährleisten, stellt ein zentrales Element der Anti-Gewalt-Veranstaltungen (AGVen) der Polizei Berlin dar, die von Berliner Polizeibeamtinnen und –beamten, den so genannten Präventionsbeauftragten, seit den 90er Jahren an Berliner Schulen durchgeführt werden.
In dem vorliegenden Beitrag werden zentrale Ergebnisse einer Wirksamkeitsevaluation der AGVen vorgestellt, die auf Basis eines längsschnittlich angelegten Experimental- und Kontrollgruppen-Designs mit rund 1500 Schülerinnen und Schülern durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen signifikante Verbesserungen der trainierten Schülerinnen und Schüler auf Ebene ihres Handlungswissens, ihrer Einstellungen gegenüber der Polizei sowie ihrer Akzeptanz gewaltförderlicher Männlichkeitseinstellungen. Allerdings konnten diese Verbesserungen nur bei Schülerinnen und Schülern zeitstabil erhalten bleiben, die zu einem späteren Zeitpunkt zusätzlich an einer Auffrischungsstunde teilgenommen hatten. Implikationen zur Optimierung des Programms sowie Bedingungen der Zusammenarbeit von Schule und Polizei im Allgemeinen werden abschließend reflektiert.

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Jugend Evaluation Training Polizei Bedrohung