Forschungsbericht Wohnungseinbruchdiebstahl des LKA NRW

Nadine Brenscheidt
Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen
Dr. Sonja Willing
Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen

Die Kriminalistisch-Kriminologische Forschungsstelle des LKA NRW führt seit 2014 das europaweit umfangreichste Forschungsprojekt zum Wohnungseinbruchdiebstahl (WED) durch. Ziel des Forschungsprojekts ist die Generierung von Tat- und Tatverdächtigentypen auf der Basis von polizeilichen Tatortinformationen. Untersuchungsleitend ist dabei die Frage, ob aus Informationen vom Tatort auf einen bestimmten Tätertyp geschlossen werden kann. Zu diesem Zweck ist es insbesondere erforderlich, die unterschiedlichen Strukturen der ungeklärten Taten zu erhellen und mit denen der geklärten Taten zu vergleichen. Im Fokus stehen dabei vor allem Indikatoren, die zur Differenzierung zwischen versiert agierenden Tätern und schlichten Begehungsweisen geeignet sind. Darüber hinaus werden weitere Einzelfragen geprüft, wie beispielsweise die Rolle der Autobahnnähe bei der Tatobjektauswahl, die Anziehungskraft bestimmter Tatorte sowie die Struktur der Beute. Die Untersuchung basiert auf einer quantitativen Auswertung von über 7500 staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsakten aus den Jahren 2011 und 2012, sodass die Ergebnisse repräsentativ für WED in NRW sind. Die Ergebnisse erlauben differenzierte Aussagen zu Taten und Tätern, die weit über bisher vorhandene Daten hinausgehen.