Junge Geflüchtete als Zielgruppe für praktische Ansätze der Kriminalitätsprävention

Annemarie Schmoll
Deutsches Jugendinstitut e.V.
Annalena Yngborn
Deutsches Jugendinstitut e.V.

Wie auch ihre deutschen Altersgenossen, können junge Geflüchtete mit Delinquenz auffallen. Ein Großteil davon fällt in den Bereich der jugendtypischen und leichteren Delikte und spiegelt damit eine Form der (ubiquitären) Delinquenz wider, die in den überwiegenden Fällen im Erwachsenenalter nicht fortgeführt wird. Nur ein kleiner Teil der Delikte, an denen junge Geflüchtete beteiligt sind, kann schwereren Delikten zugeordnet werden. Auch wenn bislang keine belastbaren Daten vorliegen, dass junge Geflüchtete überproportional belastet sind, bedarf es aus gesellschafts- und integrationspolitischen Gründen verstärkter kriminalitätspräventiver Bemühungen, um zu verhindern, dass sich hier möglicherweise abzeichnende Probleme verstetigen.
Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention befasst sich bereits seit vielen Jahren mit dem Themenkomplex Migration und Delinquenz und kann hier auf empirische Befunde zu spezifischen Angeboten für Jugendliche mit Migrationshintergründen zurückgreifen. Aktuelle Recherchen zeigen allerdings, dass die Lebenslagen junger Geflüchtete mit oft unsicherem Aufenthaltsstatus neue Herausforderungen mit sich bringen, so dass im Einzelfall geklärt werden muss, welche Angebote sich für die neue Adressatengruppe bewähren und wo Weiterentwicklungsbedarf besteht. Im Vortrag werden Herausforderungen wie diese aufgezeigt und zur Diskussion gestellt.