BEATSTOMPER – Rhythmus und Performance mit sozial benachteiligten und straffälligen Jugendlichen

Mehrfach benachteiligte und straffällig gewordene Jugendliche sind mit den üblichen Settings Kultureller Bildung, wie man sie in Musik- oder Jugendkunstschulen findet, kaum zu erreichen. Bei BEATSTOMPER finden die Jugendlichen körperintensive Ausdrucksformen auf selbst gestalteten Klangobjekten. Rhythmus ist das verbindende Element in der Klangerzeugung und in der Bewegung. Der Zugang ist niederschwellig, so können rhythmisch-musikalische Begabungen entdeckt und gefördert werden. Gleichzeitig findet in den zweimal wöchentlich stattfindenden 2-3-stündigen Proben und bei den Auftritten eine laufende Professionalisierung statt. Die künstlerischen Aktivitäten stehen im Zentrum, wichtige Fragen zur Alltagsgestaltung werden dennoch oder gerade deshalb selbstbestimmt geäußert und bearbeitet. Gruppendynamische Prozesse finden in den kollektiven rhythmisch-musikalischen Umsetzungen eine künstlerische Reflektionsebene – in Improvisationen werden Spielräume ausgelotet, in der Programmarbeit Verlässlichkeiten eingefordert und Sicherheiten gestärkt. Schwächere Teilnehmer können im Rhythmuskollektiv integriert werden. Die dynamische Körperaktivität hilft, Aggressionen abzubauen. Die präventiven Wirkungen einer derartigen Jugendkulturhilfe werden in Selbstzeugnissen von Jugendlichen und deren sozialem Umfeld bestätigt. BEATSTOMPER wurde landesweit als Modellprojekt erprobt, seit 2006 an mehreren Standorten umgesetzt und strukturell etabliert. Die Projektqualität wird durch zahlreiche Auszeichnungen belegt und mit wissenschaftlichen Methoden dokumentiert.

Projektleitung: Dr. Dierk Zaiser, Prof. Music & Movement, Staatliche Hochschule für Musik Trossingen. Weitere Informationen: www.beatstomper.de

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Jugendliche