Sicherheitsgefühl und Terror

Bent Freese
Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (IPoS)

Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 sind Untersuchungen zur Bedrohungs- und Risikowahrnehmung der Bevölkerung auch in Deutschland fester Bestandteil der sozialwissenschaftlichen Sicherheitsforschung geworden (Krasmann et al. 2014).
Im Bereich der sekundären Kriminalprävention stehen dabei insbesondere Antiterrormaßnahmen und ihre Auswirkung auf das Sicherheitsgefühl im Fokus, wobei regelmäßig von einer positiven Wirkung verstärkter Polizeipräsenz bzw. Sicherheitspräsenz (vgl. Schewe 2009) ausgegangen wird.
In Anlehnung an die Annahme einer generellen Negativ-Konnotation von Sicherheitsmaßnahmen (Freese & Kestermann 2015) stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob Antiterrormaßnahmen die terroristische Bedrohung nicht erst kommunizieren und somit einen gegenteiligen Effekt hervorrufen als den ursprünglich intendierten. Der Autor geht dieser Frage nach, indem er mittels quantitativer Verfahren die mittelbaren Auswirkungen auf die Wirtschaft während des Antiterroreinsatzes Anfang 2015 in Bremen untersucht.
Gleichzeitig kommt die Studie damit auch der kriminologischen Forderung nach einer Untersuchung der realweltlichen Auswirkungen des Sicherheitsgefühls nach (Hassemer 2006, Krasmann et al. 2014), indem sie darlegt, ob und wie sich Antiterrormaßnahmen auf Individualebene konativ auswirken.

verwandte Schlüsselbegriffe

Terror subjektive Sicherheit Sicherheitsgefühl