Milieuaufklärer - Polizeiliche Prävention und Prostitution?

Christiane Howe
Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) der TU Berlin

Polizei, Behörden und Beratungsstellen haben mit Frauen und Männern zu tun, die manchmal unter schwierigen Bedingungen in der Prostitution tätig sind. Wie wäre hier ein polizeilich präventiver Ansatz denkbar und machbar?
Am Beispiel der Milieuaufklärung soll gezeigt werden, wie in Interaktionen mit den Betroffenen soziale Situationen und polizeiliche Lagen geklärt werden. Wie erfolgt dies in der Praxis? Welche Aspekte, Dynamiken, Eigenlogiken kommen hier ins Spiel? Welche Schwierigkeiten ergeben sich?

Dabei soll folgenden Fragen nachgegangen werden:
• Wie interagiert Polizei mit Personen, die nach eigenen Angaben oder Einschätzung von Behörden und Beratungsstellen unter schwierigen Bedingungen in der Prostitution arbeiten.
• Wie sieht die Rolle verschiedener rechtlicher Grundlagen in der alltäglichen Arbeit aus: Welche kommen infrage, welche scheiden im Verlauf der Bearbeitung aus?
• Wie sehen Praxis und Probleme der Anwendung von § 232 StGB und die Folgen für den behördlichen Umgang aus?

Das deutsch-französische Forschungsprojekt PROSCRIM (2014-2016) befasst sich mit der Frage, wie Menschenhandelsfälle für den Staat sichtbar werden. Dabei geht es im weitesten Sinne um die Interaktionen, die persönlichen Begegnungen, ebenso um die "Übersetzung" von Einzelschicksalen in "Fälle", in Anträge, Akten, etc.

verwandte Schlüsselbegriffe

Prävention Polizei Prostitution Menschenhandel Praxisforschung