Einwanderungspolitik in 1:30 - Eine vergleichende Studie zur Wirkung von TV-Nachrichten und ihre Implikationen für die innere Sicherheit in Deutschland

Prof. Dr. Georg Ruhrmann
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dr. Denise Sommer
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Seit Jahrzehnten haben die Medien in Deutschland über „die Ausländer“ gesprochen, jedoch nicht mit ihnen. Eine Studie vergleicht erstmals, wie inländische und migrantische Meinungsführer TV-Nachrichten zur Migrationspolitik sowie zum Terrorismusverdacht gegenüber Migranten rezipieren.
Mit Befragungen und Experimenten wird geprüft, wie diese Meldungen auf Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Einstellungen und Lebensweisen wirken. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede: Migranten nehmen Themen zur inneren Sicherheit emotionaler wahr als Inländer. Außerdem zeigt sich, dass deutsche TV-Nachrichten das Thema Einwanderungspolitik eher abstrakt präsentieren. Hingegen werden Meldungen zum Terrorverdacht gegenüber Migranten häufig in einer Weise dargestellt, die die Zuschauer kurzfristig erregt. Jedoch werden diese Meldungen von den Rezipienten häufig falsch erinnert.
Abschließend wird diskutiert, wie die deutsche Innenpolitik ihre Integrationsmaßnahmen so darstellen kann, dass die Nachrichten über konkrete Beispiele berichten können. Und wie der in Nachrichten quotenträchtig geäußerte pauschale Terrorismusverdacht gegenüber Migranten abgebaut werden kann.
Fragen der aktiven Gestaltung der Einwanderungspolitik bei gleichzeitiger Verbesserung der inneren Sicherheit können journalistisch so erklärt werden, dass die Bevölkerung die Zusammenhänge besser versteht und akzeptiert.

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