07.10.2014
Justizministerin Eva Kühne-Hörmann: „Durch aktive Präventionsarbeit sinken die Zahlen im Bereich der Jugendkriminalität“

„Ich freue mich sehr, dass der Deutsche Präventionstag zum zweiten Mal nach Hessen kommt. Besonders freue ich mich darüber, dass der Ministerpräsident des Landes Hessen, Volker Bouffier, die Schirmherrschaft für den 20. Deutschen Präventionstag in Frankfurt am Main übernommen hat“, sagte Justizministerin Eva Kühne-Hörmann.

„Prävention rechnet sich. Zur Ökonomie der Kriminalprävention“
wird das Schwerpunktthema des 20. Deutschen Präventionstages
am 8. und 9. Juni 2015 in Frankfurt am Main sein.

Der 20. Deutsche Präventionstag in Frankfurt ist nicht nur ein Diskussionsforum für aktuelle und grundsätzliche Fragen der Prävention, er ist auch die Gesprächsplattform Vieler, die im Präventionsbereich professionell tätig sind. Der Deutsche Präventionstag hat sich inzwischen zum größten europäischen Kongress auf dem Gebiet der Kriminalprävention entwickelt. Bis zu 10.000 Teilnehmer und Besucher kommen zu den jeweiligen Präventionstagen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Präventionstags, Erich Marks, zeigte sich hocherfreut, dass es gelungen ist, den Jubiläumskongress in Hessens größter Stadt und internationaler Metropole Frankfurt am Main durchzuführen. „Damit wird nicht nur die hessische Vorreiterstelle in der gesamtgesellschaftlichen Kriminalprävention deutlich, sondern es gibt die Möglichkeit, auch internationale Diskussionsbeiträge der sehr breiten Präventionsarbeit aufzugreifen.“

Der 12. Deutsche Präventionstag 2007, der in Wiesbaden stattfand, stand unter dem Motto:
„Starke Jugend – starke Zukunft“. Der Präventionstag in Frankfurt am Main wird sich mit dem Schwerpunktthema „Prävention rechnet sich. Zur Ökonomie der Kriminalprävention“ befassen.

„Die Zahlen belegen es. Durch aktive Präventionsarbeit sinken die Zahlen im Bereich der Jugendkriminalität signifikant. Der Rückgang betrifft nahezu alle jugendtypischen Delikte von der Sachbeschädigung über den Diebstahl bis hin zur Körperverletzung“, erläuterte die Justizministerin.

Hessen war 1992 das zweite Bundesland, das nach Schleswig-Holstein (1990) einen Landespräventionsrat gründete. In über 170 Kommunen und in vielen hessischen Landkreisen wird kriminalpräventive Arbeit geleistet. Viele Präventionsprojekte konnten sich vor Ort erfolgreich etablieren wie zum Beispiel „Jugendschutzteams“ (Präventionskommission des Landkreises Limburg-Weilburg, „Sicherheit und Sightseeing für Senioren“ (Präventionsrat der Stadt Frankfurt/M.) oder „Gewalt geht nicht! – Wir im Schwalm-Eder-Kreis Gemeinsam Tolerant Aktiv (Schwalm-Eder-Kreis).

„Das Projekt ‚Juggern statt Prügeln‘ in Rotenburg an der Fulda besuchte ich im Frühjahr und war beeindruckt, wie es dort gelang, einer gewaltbereiten Jungendgang den Wind aus den Segeln zu nehmen, weil es ein überzeugendes Angebot für jungen Leute gibt. Mit dieser neuen Sportart konnten gerade auch an den Wochenenden die Jugendlichen von der Straße geholt werden konnten“, so Eva Kühne-Hörmann.

Flankiert wird diese Arbeit durch bekannte Persönlichkeiten, sogenannte Präventionsbotschafter, wie den Fußballprofi Sebastian Rode oder die Schauspielerin Asli Bayram. Sie sind Vorbilder, an denen sich junge Leute orientieren. So war Sebastian Rode auch beim Besuch von Justizministerin Eva Kühne-Hörmann in Rotenburg an der Fulda mit dabei und gab damit ein deutliches Zeichen gegen Gewalt.

Aus der Präventionsarbeit der vergangenen Jahre wurden mehrere Landesaktionspläne entwickelt. Der Landesaktionsplan gegen häusliche Gewalt etwa wurde vor zehn Jahren vom Kabinett beschlossen.

„Was wir in den letzten Jahren – auch in allen anderen Bereichen, etwa im Hinblick auf die Sicherheit für ältere Menschen oder bei der Verhinderung der Gewalt im häuslichen Bereich gemeinsam mit den vielen ehrenamtlichen Trägern und Persönlichkeiten erreicht haben, das ist beeindruckend. Die positive Wirkung der Präventionsarbeit lässt sich gerade im Bereich der Jugenddelinquenz besonders gut erkennen“, so die Staatsministerin.

Die Justizministerin warnte davor, angesichts der guten Entwicklungen bei der Präventionsarbeit nachzulassen. „Gewaltlosigkeit und der Respekt vor dem anderen muss sich jede Generation neu erarbeiten. Gerade der Bereich der Jugendkriminalität ist besonders wichtig, weil hier die Weichen für das künftige Leben gestellt werden. Präventionsarbeit für Kinder- und Jugendliche ist deshalb eine langfristige gesellschaftliche Investition in die Sicherheit“, so Justizministerin Eva Kühne-Hörmann weiter und „der 20. Deutsche Präventionstag wird wichtige Impulse für die Politik, die Verwaltung und die Wissenschaft geben.“