04.06.2015
Malchow: Polizeiliche Prävention nicht wirtschaftlichen Kennzahlen unterordnen

Berlin.  Prävention ist und bleibt laut der Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine Kernkompetenz der Polizei. Anlässlich des 20. Deutschen Präventionstages am Montag und Dienstag in Frankfurt/Main bekräftigte der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow die langjährige Forderung seiner Organisation, die für die Gewährleistung der inneren Sicherheit wichtige polizeiliche Präventionsarbeit finanziell und personell nicht weiter zu beschneiden, sondern spürbar auszubauen. Am Sonntag sagte er in Berlin: „Steuerbare wirtschaftliche Kennzahlen lassen Politiker immer gut aussehen, vor allem, wenn sie sparen wollen. An der Prävention zu knapsen, liegt dann quasi auf der Hand. Während die Zahl ermittelter Straftaten oder interne Strukturreformen sich leicht in gefällige Worte fassen lassen, ist es beispielsweise unmöglich nachzuweisen, wie viele Straftaten durch wirksame Vorbeugung verhindert wurden. Mit einem solchen auf neudeutsch gefühlten Eindruck lässt sich jedoch im politischen Wettstreit nicht gewinnen. Hier ist ein Umdenken erforderlich“

Malchow, der die mit rund 175.000 Kolleginnen und Kollegen bei weitem mitgliederstärkste Arbeitnehmervertretung der deutschen Polizeibeschäftigten seit Mai 2013 anführt, will weiter intensiv und auf allen politischen Ebenen für eine veränderte Wahrnehmung von Prävention werben. Malchow: „Der Präventionstag bietet uns die Gelegenheit, auf die enorme Wichtigkeit dieses Themas hinzuweisen. Es ist schon vieles durch punktuelle Kampagnen und längerfristige Projekte getan worden, allein es fehlt die alltägliche Nachhaltigkeit durch zum Beispiel eine größere Präsenz der Polizei in der Öffentlichkeit.“

Die Gewerkschaft der Polizei wird auf dem 20. Deutschen Präventionstag mit einem Stand vertreten sein. Jörg Bruchmüller, Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstands und GdP-Vertreter im Exekutivkomitee der Europäischen Polizeigewerkschaft EuroCOP, steht neben anderen Fachleuten als Ansprechpartner zur Verfügung. Unterstützt werden die GdP-Polizeiexperten durch Kolleginnen und Kollegen des Verlages Deutsche Polizeiliteratur (VDP), die dem interessierten Publikum eine Auswahl ihrer Fachpublikationen präsentieren wollen.