05.04.2012
Tatort „Jugendzimmer“ – Polizeidirektion Friedrichshafen präsentiert sich auf dem 17. Deutschen Präventionstag in München

Die Beamten der Kriminalprävention der Polizeidirektion Friedrichshafen werden mit der Aktion „Tatort Jugendzimmer“ am 16. und 17. April 2012 beim 17. Deutschen Präventionstag in München vertreten sein. Mit ihrem „Jugendzimmer“, das in der Vergangenheit in der Polizeilichen Beratungsstelle in Friedrichshafen, aber auch bei Messen und anderen Sonderveranstaltungen ausgestellt war, wollen die Beamten ihr Konzept in München vorstellen.

Anhand der im Zimmer offen und versteckt abgelegten Utensilien und Gegenstände sollen insbesondere Eltern, Großeltern und Erziehungsberechtigte beim Begehen des beispielhaft eingerichteten Jugendzimmers auf bestimmte Gefahren hingewiesen und darüber aufgeklärt werden, was sich hinter bestimmten Gegenständen und Umständen verbergen kann.

Viele Eltern wissen manchmal nicht, was ihre Söhne und Töchter in den „heiligen vier Wänden“ so alles horten. Die Privat- und Intimsphäre, die - manchmal durch ein entsprechendes Schild „Betreten verboten“  - grundsätzlich jedem Minderjährigen von Erziehungsberechtigten gewährt werden sollte, darf allerdings nicht so weit gehen, dass im Zimmer und darüber hinaus ein „rechtsfreier Raum“ entsteht.

Beispielsweise herrscht bei Erwachsenen Unwissenheit darüber, dass bestimmte Waffen oder Messer unter das Waffengesetz fallen und daher verboten sind. Oder man macht sich keine Gedanken darüber, dass der Sohn plötzlich ein oder mehrere Handys der neuesten Generation besitzt, obwohl das Taschengeldbudget diese Anschaffungen eigentlich nicht hergibt. Was bedeuten bestimmte Zeichen an der Wand, auf Möbeln oder Kleidungsstücken: Harmlose Schmierereien oder Runen einer extremistischen Szene?

Wieso riecht es im Zimmer der Tochter so merkwürdig süßlich? Ist es eine harmlose Duftlampe oder irgendeine Substanz aus dem Betäubungsmittelbereich? Warum hortet der Sohn in letzter Zeit so viel Farbspraydosen und was bedeutet die Atemschutzmaske im Schrank?

Auf diese und andere Fragen versuchen die Beamten mit ihrer außergewöhnlichen Ausstellung Interessierten eine Antwort zu geben.

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