Bodycams als Mittel der Prävention von Gewalt in der Polizei

Abstract:
Körperkameras werden als Instrument betrachtet, das die Gewaltanwendung gegen Polizistinnen und Polizisten reduzieren soll. Inwieweit sie diese Funktion tatsächlich erfüllen, wurde bislang im deutschsprachigen Raum nicht mit einem randomisierten kontrollierten Forschungsdesign(randomized controlled trial) geprüft. Die Polizei Zürich hat im Jahr 2017 ein Pilotprojekt zum Einsatz von Bodycams durchgeführt, das mit einem solchen experimentellen Design evaluiert wurde. Im Vortrag werden zentrale Ergebnisse der Evaluation vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur, ob Bodycams Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten reduzieren, sondern welche weiteren Folgen der Einsatz von Bodycams hat. Neben verschiedenen quantitativen Erhebungen zum Gewaltvorkommen wurden im Projekt auch qualitative Interviews mit verschiedenen Akteuren durchgeführt, so dass das Projekt einen umfassenden Blick auf mögliche Veränderungen im Polizeialltag durch die Einführung von Bodycams erlaubt.

Vita:
Patrik Manzoni ist Projektleiter und Dozent am Institut für Delinquenz und Kriminalprävention der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Seine Forschungsthemen umfassen politischen Extremismus, Jugenddelinquenz sowie Gewalt gegen und durch die Polizei.
11. Juni 2018
17:00 - 17:45 Uhr
Vortrag