Stadionsicherheit: von der Quadratur des Kreises*

Abstract:
Das Hardturm-Stadion war jahrzehntelang die Top-Adresse für Fussball in Zürich. 2007 wurde das Stadion abgerissen. Seitdem sind schon drei Planungsvorhaben gescheitert, das letzte, da die Sicherheit im Stadionumfeld nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Nun gibt es eine neue Planung, das Stadion soll 2022 zum ersten Mal bespielt werden.
Doch die Herausforderungen für die Sicherheitsplanungen für das Umfeld waren extrem: Mitten in der Stadt soll das neue Stadion entstehen, z. T. keine 20 Meter neben der Stadionhülle befinden sich künftig Hochhäuser. Zudem werden sich mit den Grasshoppers sowie dem FC Zürich künftig zwei rivalisierende Fussballclubs der höchsten Schweizer Liga das Stadion teilen. Zusätzliche Herausforderung: Der eine Club hat seine Ultras in der Südkurve, der andere in der Nordkurve. Entsprechend braucht es umsichtiger Planungen, vor allem um Gästefans ins Stadion zu führen und später wieder zurück - möglichst ohne ein direktes Aufeinandertreffen, ohne Vandalismus und mit möglichst wenig Auswirkungen auf den städtischen Alltag der "normalen" Bevölkerung.
Der Vortrag zeigt Herausforderungen, Fortschritte und Rückschläge bei der Planung der Fanmärsche sowie der Sicherheit im direkten Stadionumfeld. Er zeigt wie schwer es ist, Sicherheitsplanung, Fussballinteressen und Politik zu vereinen - und wie am Ende dann doch eine Lösung gefunden werden konnte.

Vita:
Tillmann Schulze (*1977) studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster sowie am Dartmouth College in New Hampshire, USA. Er promovierte zum Schutz kritischer Informations-Infrastrukturen. Seit 2006 arbeitet Tillmann Schulze für das Planung- und Beratungsunternehmen EBP in Zollikon, Schweiz. Dort ist er verantwortlich für die Themen „Urbane Sicherheit + Bevölkerungsschutz“. Schwerpunkte seiner Arbeiten im Bereich Urbane Sicherheit sind integrale Sicherheitsplanungen, Risikomanagement, die Sicherheit öffentlicher Räume sowie städtebauliche Kriminalprävention. Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung ist Tillmann Schulze als Gutachter im Bereich „Zivile Sicherheit“ tätig.

Christine Steinlin (*1984) studierte Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich. Anschliessend promovierte sie im Bereich Umweltchemie in der Modellentwicklung ebenfalls an der ETH. Seit 2016 arbeitet Christine Steinlin für das Planung- und Beratungsunternehmen EBP in Zollikon, Schweiz. Dort arbeitet sie in den Tätigkeitsfeldern «Urbane Sicherheit + Bevölkerungsschutz» und «Sicherheit von Bauten und Anlagen». Schwerpunkte ihrer Arbeiten sind das Erstellen von Sicherheitskonzepten, das Quantifizieren und Bewerten von Risiken sowie technisch-bedingte Gefährdungen für Menschen und Umwelt in urbanen Siedlungsräumen.

Bei den mit * gekennzeichneten Programmteilen handelt es sich um Firmenvorträge
und -infostände sowie Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen.

12. Juni 2018
13:00 - 13:45 Uhr
Vortrag