Freiheitsentzug in der Jugendhilfe

Dr. Sabrina Hoops
Deutsches Jugendinstitut e.V.

Die „GU“ – es gibt in den erzieherischen Hilfen kein Setting, das annähernd so kontrovers diskutiert wird. Auch in den Debatten der Kriminalprävention sind die Freiheitsentziehenden Maßnahmen immer wieder auf der Agenda: Während die Kritiker an der These festhalten, dass „unter Zwang keine Erziehung“ möglich sei, wird auf der anderen Seite argumentiert, dass man – um jemanden zu erziehen – diesen erst einmal „haben“ müsste.
Dabei markieren Freiheitsentziehende Maßnahmen, oft als Ultima Ratio, als „letzte Chance“ verstanden, eine eingriffsstarke Hilfe und zugleich die wohl massivste Grenzsetzung der Kinder- und Jugendhilfe. „Wir haben alles versucht“ oder „Mildere Maßnahmen sind nicht möglich!“, so oder ähnlich begründen es Fachkräfte, wenn es darum geht, die Erfordernis dieser besonderen Form der stationären Hilfe zu legitimieren. Leitend ist die Annahme, dass in besonders problematischen Konstellationen eine Einschränkung der Freiheit nicht nur temporär notwendig, sondern im Sinne zukünftiger Freiheit auch zielführend sei, um die Jugendlichen zu einer gelungenen Lebensführung zu befähigen.
Ob und inwieweit das gelingt – dazu gab es lange Zeit nur Mutmaßungen. Erst seit wenigen Jahren ist es möglich, auf der Basis von Forschung zu argumentieren und Hinweise für fachliches Handeln abzuleiten. Der Vortrag fokussiert genau dieses und stellt empirische Befunde zur Diskussion.
Auszug aus dem Buch
(Deutsch, PDF)

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